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Was du tun kannst, wenn dein Kind zum Wutmonster wird

Tipps für Wutanfälle bei Kids

Kinder Wut Tipps: Was du tun kannst, wenn dein Kind am Boden liegt und kreischt

Kinder, die sich im Supermarkt auf den Boden werfen und brüllen sind einfach schlecht erzogen! Wutanfälle gibts doch nur bei Kids aus „Assi-Familien“… WHAT??!? Fragst du dich gerade ob du im richtigen Blog gelandet bist? Natürlich! Weil unsere zwei Einstiegssätze natürlich Bullshit sind. JEDES Kind hat mal einen Wutanfall und viele Kids landen auch mal brüllend auf dem Supermarktboden oder irgendeinem anderen Boden.

Es ist ein stückweit auch komplett normal, dass Kids mal wütend sind, ausrasten oder trotzig brüllen, jemanden hauen, kneifen oder schubsen.

Verstehe mich nicht falsch – es fühlt sich natürlich nicht schön an oder ist auch nicht in Ordnung, wenn dein Kind das macht. Langfristig wäre es auch fein, wenn das nicht mehr ständig vorkommt.

Kinder Wut tipps

Aber es wäre vermessen, wenn wir von unseren Kindern erwarten würden, dass sie immerbrav und immerlieb und immerfreundlich durch den Alltag schlendern und ab Tag 1 ihre komplette Gefühlspalette sofort einsortieren und beherrschen können.

Kinder müssen alles im Leben lernen – dazu gehören auch die Gefühle. Weil Wut nun einmal ein sehr starkes Gefühl ist und Fsrustrationstoleranz nicht von heute auf morgen kommt, gehören Wutanfälle im Grunde genauso zu einer Kindheit wie Schokoladeneis. Nur macht letzteres irgendwie mehr Spaß.

3 große Denkfehler zum Thema Wut bei Kindern

Diese Denkfehler machen wir immer wieder

Bevor wir dir noch ein paar Tipps mitgeben für den Umgang mit der Wut, wollen wir dir ein paar typische Denkfehler auflisten, die wir Eltern gerne machen, wenn es um die Wut unserer Kids geht.

Fehler Nummer 1: Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann entdecken unsere Kids doch alle ihre Gefühle nach und nach. Auch Freude, Liebe und Glück. Aber diese Gefühle fühlen sich für uns Eltern so nett und sympathisch an, dass wir sie einfach zufrieden lächelnd mitnehmen. Wenn unsere Kids aber Wut oder Trauer entdecken, können wir nur schwer damit umgehen. Genau deswegen fallen sie uns mehr auf und wir nehmen sie ernster als positive Gefühle.

Fehler Nummer 2: Wir nehmen die Wut oder den Frust unseres Kindes zu persönlich. Es geht nicht gegen uns, sondern ist im Grunde ein Akt der Selbstfürsorge. Unser Kind hat Gefühle in sich, die es noch nicht handeln kann. Also agiert es superspontan und ohne jede Kontrolle. Es muss Gefühlskontrolle ja erst noch lernen. Die Zeit sollten wir ihm geben.

Fehler Nummer 3: Wir lieben unser Kind so so so sehr, dass wir ihm wünschen, dass es immer glücklich ist. Aber kein Mensch der Welt rennt den ganzen Tag superglücklich durch die Gegend, richtig? Es ist okay, wenn die Kids mal traurig oder wütend sind und das müssen wir auch aushalten lernen. Wir wollen unseren Kinder alles Negative so sehr ersparen, dass wir ihnen manchmal im Vorfeld schon zuviel abnehmen.

Kennst du diese Denkfehler? Oder vielleicht noch andere? Dann schreib uns gerne deine Gedanken dazu in einen Kommentar!

Wenn du noch tiefer in der Erziehungskiste graben willst, können wir dir ein Interview mit dem Erziehungsexperten und Kinderpsychologen Michael Winterhoff empfehlen – darin stecken einige erschreckende aber superhilfreiche Wahrheiten über uns Eltern und was einige unserer Verhaltensweisen bei den Kids auslösen können – wir fanden seine Ideen und Thesen superhilfreich!

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Wir lieben unsere Kinder sehr und wünschen ihnen alles Glück dieser Welt. Aber sind wir immer und 100% des Tages glücklich? Sind wir nicht auch manchmal wütend? Es ist okay, wenn die Kids mal traurig oder wütend sind. Wir müssen ihnen nur zeigen, wie sie mit diesen Gefühlen besser umgehen können.

Herznotiz

5 Tipps für Kinder und ihre kleinen „Wutmonster“ in sich

Wie du mit der Wut deines Kindes besser umgehen kannst

Wir wollen uns jetzt aber den Lösungen widmen und die Probleme weit hinter uns lassen. Hier sind unsere persönlichen Tipps um den Kids das Thema Wut ein bisschen leichter zu machen. Letztlich ist es aber eine zutiefst individuelle Angelegenheit. Jedes Kind ist anders und jedem Kind hilft etwas anderes. Wenn du alleine nicht weiterkommst, dann such dir Hilfe in deinem Tribe, rede mit deinen Freunden und suche entspannt weiter nach Lösungen.

Vielleicht ist ja einer unserer Tipps eine Lösung für dich und dein Kind. Wir sind keine Psychologen und richten uns mit diesen Tipps einfach nur an Kinder mit ganz „normalen“ Themen und Problemen. Wenn du nicht alleine weiterkommst, dein Kind außergewöhnlich krasse Wutanfälle hat oder du verzweifelst – dann scheue dich nicht dir Hilfe zu holen.

Tipp Nummer 1: Es gibt ein wunderschönes Wort namens „Kopperationskonto“.

Wir haben dieses Wort irgendwann gehört und der Bauch hat sofort laut JA gerufen. Was es meint? Kinder müssen den ganzen Tag kooperieren und sich nach uns richten. Wir glauben vielleicht, dass Kinder es supergut haben, weil sie sich um nichts kümmern müssen.

Aber sie bekommen auch den ganzen Tag gesagt, was sie tun dürfen und was nicht. Was sie essen sollen und was sie nicht essen dürfen. Wann sie schlafen sollen, wann sie sich beeilen müssen, wo sie mal wieder nicht stehenbleiben und in Gullis stochern dürfen… und und und. 

Wenn wir also dieses Kooperationskonto komplett ins Minus ziehen, weil wir den Kindern nicht immer wieder zwischendurch ein bisschen freie Zeit, freies Spiel und freie Entscheidung über Kleinigkeiten auf das Konto einzahlen, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie irgendwann aussticken und gar nicht mehr kooperieren wollen.

Wenn du also dieses Kooperationskonto immer im Blick hast und zwischendurch entsprechend entspannte und freie Zeit einplanst, werden die Trotzanfälle sicher weniger werden.

Tipp Nummer 2: Es ist nicht persönlich gemeint

Wir haben es schon angedeutet, aber wollen es nochmal ganz deutlich in einem Extratipp thematisieren: Wenn dein Kleinkind dich in haut oder beisst, einen Wutanfall erster Güte hat oder trotzig ist bis zum Exzess – ES IST NICHT PERSÖNLICH GEGEN DICH GERICHTET. Es ist in aller Regel einfach nur Selbstfürsorge.

Dein Kind hat irgendein Thema oder ein für sich ungelöstes Gefühl oder kann einfach noch gar nicht mit seinen Gefühlen umgehen. Genau deswegen lässt es sie raus. Am meisten dort, wo es sich am wohlsten und am meisten geliebt fühlt. Das bist du!

Wenn dich jemand anschreit oder haut, dann startet dein Körper ganz archaische Prozesse. ANGRIFF! ADRENALIN! Das ist ein echter Urinstinkt. Weil aber dein Kind vor dir steht und du eindeutig und hoffentlich der Erwachsenere von euch beiden bist, kannst du dich einmal umdrehen und tief durchatmen.

–> Vielleicht innerlich bis 10 zählen oder kurz daran erinnern, dass da kein Säbelzahntiger vor dir steht, sondern dein Kind. Egal, was dir dabei hilft runterzukommen und einigermaßen ruhig zu reagieren.

Denn eines ist bei fast allen Kindern ziemlich sicher: Druck erzeugt Gegendruck. So schwer das ist, aber wenn wir aggressiv und laut auf den Trotz oder die Wut unserer Kids reagieren, werden viele Kinder noch aggressiver werden. Weil sie mit der negativen Energie gar nicht umgehen können und sie wieder zurückschleudern.

Wir wissen: Es ist superschwer! Aber versuche ruhig zu bleiben und dir immer wieder klarzumachen, dass es nicht persönlich gemeint ist.

Versuche ruhig zu bleiben. Den meisten Kindern hilft es auch nicht, wenn Sue festgehalten oder aufs Zimmer geschickt werden. Entweder steigert sich der Frust noch oder sie fühlen sich alleingelassen mit diesem Chaos von Gefühlen. Aber was dann? Kommen wir zu Tipp Nummer 3.

Tipp Nummer 3: Durchbegleiten

Wenn du dir bewusst machst, dass dein Kind sich nicht gegen dich richten will und seine Wut nicht persönlich gemeint hast, kannst du schnell an den Punkt kommen, dass du deinem Kind viel besser eine Stütze bist.

Versteh mich nicht falsch – ich gehöre nicht zu denen, die glauben, dass man seinem hauenden und trotzigen Kind noch die andere Wange hinhalten und liebevoll säuseln soll. Die Kinder dürfen schon wissen, dass hauen oder beissen nicht erlaubt ist und wir das nicht wollen. Aber es hilft auch nicht aggressiv zu werden.

Denke immer daran, dass dein Kind seine Gefühle erst noch entdecken und managen muss. Dass muss es lernen und die meisten Kinder lernen ihre Gefühle überhaupt erst so richtig mit 2-3 Jahren kennen. Es braucht also on Top noch Zeit damit gut umzugehen.

Deswegen sieh deine Aufgabe darin dein Kind durch diese Gefühle durchzugleiten. Du begleitest es auf seinem ganzen und großen Weg vom Baby bis zum Erwachsenen und hilfst deinem Kind durch all die vielen verwirrenden Situationen in seinem Leben. Auch durch die Wut.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die meisten Wutanfälle von kleinen Kindern immer die gleichen Phasen durchlaufen.

HIER kannst du mehr zu den Phasen lesen

Es gibt Phasen, in denen das Kind gar nicht ansprechbar ist, weil es mitten in seiner Wut steckt. Genau das sind die Momente, in denen du im Grunde nur so ruhig wie möglich abwarten kannst und schauen solltest, dass dein Kind in seinem Wutanfall nicht vollkommen eskaliert.

Wenn es sich dann etwas beruhigt hat und wieder ansprechbar ist, kannst du mit deinem Kind seine Gefühle thematisieren und ihnen einen Namen geben. Du kannst außerdem mit ihm zusammen überlegen, was es machen könnte statt in seiner Wut alles kurz und klein zu schlagen, jemanden zu hauen oder zu schubsen – oder was auch immer dein Kind macht.

–> Erfinde zusammen mit ihm eine Geschichte, indem du ihm mit Fragen und kleinen Ideen ein inneres Bild gibst, dass es sich hervorholen kann oder gib ihm eine Handlungsidee mit, wie „laut stampfen“ oder „Mist“ schreien oder in die „Kissen zu beissen“.

Das waren 3 schnelle Tipps und Gedanken Inspirationen für dich, damit du mit dem Thema „Wut“ bei deinem Kind vielleicht ein bisschen besser umgehen und deine Entspannung damit finden kannst.

Wir wissen, dass es ein superschwieriges Thema ist, das viele Eltern umtreibt und letztlich gibt es auch nicht DEN EINEN Weg und DIE EINE HANDLUNGSANWEISUNG die allen hilft. Wir wollten dir einfach nur ein bisschen Inspiration geben, damit du einmal durchatmen und entspannter mit dem Thema umgehen kannst.

Lass dich nicht stressen – weder von Außenstehenden, noch von deinem Kind, bleib ganz bei dir und versuche allem mit größtmöglicher Gelassenheit umzugehen.

Der Büchertipp für die Gefühle

Zum Schluss noch ein Tipp: Sobald dein Kind Gefühle entdeckt, kannst du auch Bücher mit ihm lesen. Es gibt Bücher, die alle Gefühle thematisieren und Bücher, die sich einzelnen Gefühlen widmen. Wir lieben zum Beispiel dasMonsterbuchoder die Geschichte vom wütenden kleinen Drachen „Finn“. Denn beide Bücher klagen nicht an und versuchen auch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu moralisieren, sondern geben den Gefühlen einfach ein Bild und einen Namen.

Ein Grundsatzbuch für alle Gefühls- und Lebenslagen ist noch das Buch von dem kleinen Jungen Moritz. Der Autor verwendet in diesem Buch verschiedene Kniffe und Tricks aus der menschlichen Psychologie, um die Gefühle der Kinder positiv zu beeinflussen.

Grundsätzlich: Es hilft Kindern unfassbar gut Bücher zu bestimmten Themen zu lesen. Sie können durch das Lesen der fremden Geschichte ihr eigenes Leben besser einsortieren. Das gilt für Gefühle wie Wut genauso wie für Alltagssituationen wie den Arztbesuch oder den ersten Tag im Kindergarten.

WIR SIND ANA, PETRA, KATJA UND TOM. WIR LIEBEN TEXTE, WIR LIEBEN UNSERE KIDS UND WIR MÖGEN SCHÖNE DINGE. AUSSERDEM SIND WIR SPIELESÜCHTIG UND WISSENSJUNKIES. DAS ALLES LANDET IN UNSEREN ARTIKELN UND EXPERTENINTERVIEWS. TOM MACHT DIE. TECHNIK, WIR MOMS DIE TEXTE.

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