Tiere sind kleine und große Seelentröster. Es gibt nichts beruhigenderes als dieses ganz besondere Gefühl, wenn man die Nase ins Felldrücken und seinen Kopf an ein Tier anlehnen darf. Sie sind ehrlich, zugewandt, frei von negativen Emotionen und sie schenken Frieden. Tiere sind das kleine und große Durchatmen zwischen all den stressigen Momenten, die dein Kind durchaus in seinem Leben hat. Genau deswegen werden sie auch immer wieder für Therapien mit Kindern eingesetzt. Speziell Pferde sind großartige Kinder-Therapeuthen für Seele und Körper – von der Hippotherapie bis zum pferdegestützten Coaching.

Wie Hippotherapie für Körper und Seele deines Kind zaubern kann
Egal ob es um einen Hund geht, eine Familienkatze oder den Umgang mit Pferden im Reitverein: Tiere schenken gerade Kindern unglaublich viel. Deswegen ist der Artikel auch ein Plädoyer für ein bisschen mehr Fell im Leben deines Kindes. Denn egal ob dein Kind eine Hippotherapie braucht, pferdegestütztes Coaching für die Seele deines Kindes hilfreich sein könnte oder dein Minime einfach nur Interesse an Tieren und speziell Pferden hat – vielleicht kann der Artikel mindestens die Inspiration für dich sein, zu überlegen, ob dein Kind vielleicht auch ein Haustier in seinem Leben brauchen oder ganz normaler Reitunterricht genau das richtige Hobby für seine Seele und sein Herz sein könnte.
Deswegen gibt es zuerst ein paar Facts darüber, wie heilsam und genial Tiere für Kinder sein können. dann beschreiben wir dir ganz konkret alles zum Thema Hippotherapie und zum Schluss bekommst du noch kurz die wichtigsten Facts zum Pferdegestützten Coaching.
Denn im Grunde unterscheidet sich die Therapie mit Pferden in zwei Bereiche:
- Klassische Hippotherapie = Krankengymnastik mit Pferden
- Pferdegestütztes Coaching = Seelenarbeit mit Pferden

5 Facts warum Tiere genial für Kinder sind
Wir erzählen dir gleich noch ganz genau, was Hippotherapie eigentlich ist, was sie speziell für dein Kind tun kann und für welche Kinder sie besonders gedacht ist, aber vorher wollen wir dir noch 5 Facts mitgeben, warum Tiere so unfassbar genial für Kinder sind:
- Tiere beruhigen und schenken Gelassenheit – wenn du also einen kleinen Hibbel zuhause hast oder ein sehr introvertiertes Kind oder ein schüchternes Exemplar, dann kann beispielsweise ein Hund Ruhe, Selbstbewusstsein und Gelassenheit schenken.
- Tiere lehren Kinder Verantwortung – wenn du dein Kind von Anfang in die Versorgung und Pflege einbindest. Unsere Kids füttern zum Beispiel jeden Morgen die Katzen.
- Tiere lehren Rücksichtnahme und Empathie – denn dein Kind muss lernen sich in das Tier einzufühlen, damit es Liebe von deinem Tier zurückbekommt. Weil Tiere so süüüüss und flauschig sind, WOLLEN im Grunde fast alle Kinder Kontakt zum Tier und sind deswegen bereit sich zu bemühen.
- Tiere fördern die Kommunikationskompetenz – Plus: die Motorik und das Gleichgewicht.
- Tiere haben in aller Regel mit Natur zu tun – Sie fördern damit die Bindung deines Kindes zur Natur mehr als jedes anderes Hobby.
Du kannst also auch einfach so und ohne jeden therapeutischen Ansatz mit deinem Kind zum Reitunterricht gehen und ihm einmal pro Woche eine schöne Zeit mit Tieren schenken – wenn es Interesse an dem Thema zeigt.
Weil: Der Umgang mit Pferden macht Kids in sich harmonischer und schenkt ganz viel Glück, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Lebensfreude. Reiten hilft die eigene Persönlichkeit zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und Selbstvertrauen zu bekommen.
Wichtig ist nur, dass du nicht in irgendeine Reitschule gehst: Du willst schließlich, dass dein Kind einen liebevollen, respektvollen und fairen Umgang mit Tieren lernt und das ist leider in vielen Reitschulen nicht gegeben.
Deswegen können wir dir das“Hippolini-Konzept“ empfehlen – das gibt es für Kids ab 3 Jahren. Auf der Website findest du in ganz Deutschland Trainer, die zertifiziert sind und nach diesem Konzept arbeiten. Das ist ein extrem cooler und ganzheitlicher Ansatz, der den Kids von Anfang an einen schönen Umgang mit Pferden vermittelt.

Genug geschwärmt, kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema des Artikels – die Hippotherapie.
Was ist Hippotherapie
Grundsätzlich ist Hippotherapie die Kombination aus Pferd mit Mensch zu therapeutischen Zwecken. Es gibt Hippotherapie für Erwachsen und für Kids. Es ist im Grunde Krankengymnastik auf dem Pferd.
Die Hippotherapie nutzt die speziellen Schwingungen des Pferderückens und den Rhythmus der Pferde beim Laufen gezielt für bestimmte körperliche Probleme bei Babys und Kindern.
Die Schwingungen der Pferde ähneln denen des Menschen. So kann sich der Körper bei Bewegungsproblemen durch die Bewegungen der Pferde wieder „erinnern“ und reaktivieren – vereinfacht geschrieben.
Diese rhythmischen. Bewegungen können aber auch auf die Seele eine Wirkung haben und werden gerne bei autistischen Kindern oder Kindern mit Aggressionsproblemen genutzt.
Pferde können auch in Kombination mit Pädagogik bei ADHS oder Konzentrationsproblemen eingesetzt werden. Das ist dann zwar keine klassische Hippotherapie mehr, fällt aber im weitesten Sinne auch in dieses Feld. Dazu schreiben wir dir später auch noch mehr Details.

Hippotherapie für Kids – praktische 4 Facts
Hippotherapie kann bei verschiedenen Krankheitsbildern supergut helfen. Ob eine Hippotherapie etwas für dein Kind ist, kann dir am Besten dein Arzt oder Therapeut sagen. Damit du dir ein erstes Bild von den Abläufen machen kannst, fassen wir dir jetzt einmal kurz zusammen, wie Hippotherapie in aller Regel aussieht:
1. So eine Hippotherapie läuft in aller Regel als Einzelstunde ab und der Therapeut oder Pädagoge entwickelt einen individuellen Plan für jedes Kind. Das unterscheidet sich also gewaltig von klassischen Reitschulen.
2. Hippotherapeuthen sind entweder Physiotherapeuten oder Pädagogen / Psychologen mit der entsprechenden Zusatzausbildung. Das hängt ein bisschen davon ab, ob du die Hippotherapie für die Seele oder den Körper deines Kindes brauchst.
3. Das Pferd wird dabei immer geführt, so dass das Kind sich ganz auf sich und seinen Körper konzentrieren kann. Wenn es um reitende Hippotherapie geht…Wenn es um Hippotherapie für die Seele geht, kann es auch mit Bodenarbeit umgesetzt werden. Dabei wird das Pferd zusammen mit dem Kind durch die verschiedenen Aufgaben geführt.
4. Ab welchem Alter macht Hippotherapie Sinn? Im Grunde geht das schon sehr früh – ab 1,5 Jahren etwa – wenn das Kind noch nicht selbst sitzen kann, kann es zusammen mit der Mama oder dem Papa auf dem Pferd getragen werden. Manche Hippotherapeuten arbeiten so sogar mit Babys.
FUNFACT: Nicht jedes Pferd kann ein Hippotherapeut sein! Pferde in der Hippotherapie müssen schon bestimmte Charaktere sein und werden on Top auch genau dafür geschult. Sie müssen besonders freundlich, geduldig, brav, lieb und neugierig sein.
BAD NEWS: Die Kosten für eine Hippotherapie werden von den meisten Krankenkassen leider nicht übernommen. Private Kassen tendieren immer mehr dazu – gesetzliche genehmigen und zahlen sehr selten. Es lohnt sich trotzdem immer der Versuch, denn manchmal zeigen sich die Kassen auch tolerant.

Das kann die Hippotherapie für dein Kind tun
Wir listen dir jetzt kurz und knapp die ganzen ganzen Punkte auf, auf die die Hippotherapie einzahlen kann und kommen dann noch zu ein paar Basisfacts über Pferde, wie sie ticken und wie sie deinem Kind und seiner Seele gut tun können:
- Hippotherapie kann positiv für die verschiedenen Gelenke an Wirbelsäule, Schulter und Hüfte sein
- Die Muskelspannung wird positiv beeinflusst
- Die Koordination von Händen und Beinen und das Gleichgewicht werden gefördert
- Schiefen und mangelnde Balance kann ausgeglichen werden
- Reiten beruhigt und vertieft sie die Atmung – dadurch kann sich wiederum die Sprache verbessern
- Das Pferd hat eine weiche, warme, kuschelige und entspannende Wirkung auf den Menschen – auch beim reiten
- Hippotherapie kann selbstbewusster und stolz machen, weil die Kids es „schaffen“ zu reiten und sich auf das große Tier zu setzen
- Das Pferd wird als Freund gesehen und das macht glücklich – Dopamin wird ausgeschüttet
- Das Pferd kann auch einfach nur die motivierende Verbindung zwischen Pädagoge / Therapeut und Kind sein – weil die Kids viel lieber mitmachen, wenn sie mit einem Tier arbeiten dürfen
- Der Pferdetherapie verbessert die Beziehungskompetenz und Sozialkompetenz
- Kinder werden Selbstbewusster und können Ängste besser überwinden
- Wahrnehmung, Motorik, Koordination und Gleichgewicht werden gekostet
- Gerade bei Krankheiten wie Kinderlähmung, Spastik oder Autismus-Formen ist die Reittherapie supergut
- Wenn die Kids Führtrainings machen lernen sie mehr Konzentration und powern ihr Gehirn, ihre eigene Wahrnehmung und die Kommunikation mit dem spannenden Lebewesen Pferd
Neben der Hippotherapie gibt es auch weitere Spielarten, wie Heilpädagogisches Reiten oder pferdegestütztes Coaching. Das kann zum Beispiel genial bei Lernschwächen, Konzentrationsproblemen, ADHS, Verhaltensauffälligkeiten, Kommunikationsschwächen und anderen kleinen und größeren Problemen mit Kids genau das Richtige sein.

Pferdegestützte Therapie mit Kindern
Deswegen liefern wir dir jetzt dazu auch noch ein paar Facts, damit du die Unterschiede kennst und genauer überlegen kannst, welchen Part der Pferdegestützten Therapie für dein Kind passend sein könnte.

Wie Pferde ticken und warum sie genau deshalb perfekt für Kinder sind
Pferde sind echte Kommunikationsgenies und damit ist ziemlich viel schon gesagt: Als Beute- und Herdentiere sind sie hochkooperativ und haben sehr feine Sinne.
In der freien Wildbahn mussten sie schließlich innerhalb von Sekunden auf Gefahren reagieren können. Deswegen sind sie so genial für Kids und auch für therapeutische Jobs. Denn sie können innerhalb von Millisekunden hinter unsere Maske blicken, sind aber gleichzeitig in aller Regel dazu bereit sich auf uns einzulassen.
Pferde sind perfekt für Coaching und Therapien mit Kindern, weil sie kooperativ und von Natur aus neugierig sind.
- Pferde helfen den Kindern dabei, ihre innere Stärke zu finden, weil sie sich den Menschen am liebsten anschließen, wenn er ein starker und sicherer Partner für sie ist.
- Kinder sind bereiter ihr Gefühlschaos beiseitezuschieben und mitzuarbeiten, weil sie diese Verbindung zu den Pferden unbedingt finden wollen.
Pferdegestütztes Coaching – ein Praxisbeispiel
Pferde sind liebevolle Zuhörer, die gut duften, flauschig sind und gleichzeitig Brücken bauen. Deswegen sind sie perfekt für die Arbeit mit Kindern.
„Die Bewegung mit dem Pferd draußen in der Natur ist heilsam und beruhigend. Die Kinder können ganz im Hier und Jetzt sein. Die Pferde nehmen sie einfach so, wie sie sind. Ohne zu kritisieren oder zu belehren. Jedenfalls nicht mit Worten, denn das ist den Kindern häufig zu viel. Das kennen sie aus ihrem Alltag zur Genüge“, sagt die Pädagogin Annette Heck von AH-Erlebnisse.

Sie macht pferdegestütztes Coaching mit Kindern und hat sich darauf spezialisiert „Menschen mit Pferden zu stärken“.
Ein Beispiel aus ihrem Coaching-Alltag: Sie trainiert unter anderem zwei Brüder, die zu Hause täglich streiten, sich beleidigen und prügeln. Der jüngere Bruder hat Probleme mit seiner Impulskontrolle, der ältere ist ein Teenager auf der Suche nach seinem erwachsenen Ich. Das Pferd ist die Brücke.
In der Stunde müssen die Brüder gemeinsam Aufgaben erfüllen und dadurch kommen sie sich näher. Bei einer Übung beispielsweise sitzt einer von beiden mit verbundenen Augen auf dem Pferd, der andere läuft nebenher. Gemeinsam müssen sie so einen Hindernisparcours bewältigen. Das schaffen sie nur, wenn sie miteinander reden und sich gegenseitig vertrauen.

Diese Übung soll das Vertrauen zwischen den Kids fördern. Und es klappt: Am Ziel angekommen, fallen sie einander in die Arme. Das erste Mal überhaupt, sagt ihre Mom. „Seit sie beim pferdegestützten Coaching sind, hat sich der Umgang zwischen den Brüdern wesentlich verbessert.“