Fragst du dich, wie viel Taschengeld du deinem Kind am besten gibst? Oder ab wann die Sache mit dem Taschengeld überhaupt sinnvoll ist? Bist du unsicher, ob du deinem Kind Extrageld geben darfst, wenn es eine gute Note nach Hause bringt oder den Rasen gemäht hat? Wie viel Geld brauchen Kinder in was für einem Alter überhaupt? Oder grübelst du und fragst dich ganz grundsätzlich, was das Ganze mit dem Taschengeld eigentlich soll?
Es gibt auf all diese Fragen simple und sinnvolle Antworten. Wir erzählen dir im Artikel alles über das Thema „Taschengeld und Kids“ und nehmen dich mit durch den Finanzdschungel. Damit du am Ende ein gutes Bild davon hast, ob Taschengeld Sinn für dein Kind macht und ab wann du wieviel geben solltest.
Die 6 wichtigsten Fragen zum Taschengeld für Kinder
- Brauchen Kids Taschengeld?
- Ab welchem Alter macht es Sinn dem kleinen Shopaholic-in-spe Taschengeld zu geben?
- Wie viel Taschengeld macht Sinn?
- Lohnt es sich Taschengeld für besondere Leistungen in der Schule oder als Belohnung fürs Rasenmäher oder Spülmaschine ausräumen zu geben?
- Nach dem Taschengeld kommt vielleicht sogar das Kinderkonto: Ab wann ein Kinderkonto eröffnen?
- Gibt es noch mehr feine Regeln fürs Taschengeld?
Brauchen Kinder Taschengeld?

Weil es viel leichter ist Entscheidungen zu treffen, wenn man ein bisschen Basic-Background dazu hat, gibts jetzt erst einmal ein paar Facts in Sachen Taschengeld für Kinder für dich. Und danach wird’s konkret und wir werfen mit Zahlen um uns.
Kommen wir also zur ersten und wichtigsten Frage: Falls du dich fragst, ob dein Kind überhaupt Taschengeld braucht, geben wir dir jetzt ein klares dickes fettes JA!
- Taschengeld macht dein Kind eigenständiger und verantwortungsbewusster.
- Dein Kind lernt früh mit Geld umzugehen und sich ganz grundsätzlich etwas einzuteilen oder auf etwas hinzuarbeiten.
Wie sonst soll dein Kind wissen, wie es verantwortungsbewusst mit Geld umgehen soll, wenn die Eltern immer das Geld an der Kasse rüberwachsen lassen? Wen dein Kind von Anfang an auch ein bisschen checkt, dass man sich Geld einteilen sollte und dass es nicht auf Bäumen wächst, wird es garantiert auch später verantwortungsvoller mit Geld umgehen. Mit seinem eigenem Taschengeld kann dein Kind auf seine Wünsche sparen, merken wie cool es ist, wenn man auf etwas wartet und sich erarbeitet und sich seine Wünsche auch mal selbst erfüllen kann. FAKT: Egal was es mit seinem Geld anstellen wird – ob es die ganze Kohle mit vollen Händen sofort aus dem Fenster wirft oder monatelang spart – Taschengeld hilft ihm einen guten Umgang mit Geld zu lernen und selbstständig Entscheidungen zu treffen.
- Spare ich für größere Wünsche oder gönne ich mir heute eine Schokolade?
- Kaufe ich das Spielzeug oder spare ich lieber auf die neuen Rollerblades?
- Kaufe ich das supersüße Girlieshirt jetzt oder spare ich lieber auf was anderes?
Dein Kind bekommt ein Gefühl für:
- viel und wenig
- teuer und günstig
- angemessen und nicht angemessen
Und auch wenn dein Kind mal eine sinnlose Anschaffung macht, ist das egal – denn es lernt ja auch was dabei. Und sei es: Mit falschen Entscheidungen leben und das nächste Mal vorher etwas besser nachzudenken. So oder so – das sind alles supercoole wichtige Lernschritte.
Jetzt weißt du warum Kids Taschengeld brauchen. Aber natürlich willst du jetzt noch wissen, ab wann es sinnvoll ist und wie viel Geld pro Monat rüberwachsen sollte. Dann haben wir jetzt gleich im Artikel unsere Guideline für dich, ab wann du wie viel Taschengeld genau geben kannst. Das sind alles unsere Tipps, Ideen und Gedanken kombiniert mit gesundem Menschenverstand und Basic-Facts – wenn du irgendwas anpassen oder variieren willst: Feel FREE! Dein Kind ist individuell und deswegen darfst und sollst du jedes einzelne Thema in diesem Blog und vor allem das Thema Taschengeld auch individuell an dein Kind und deinen Geldbeutel anpassen.
Taschengeld für Kids: Die 3 wichtigsten Punkte

Jetzt beantworten wir dir die drei wichtigsten Basis-Fragen rund ums Taschengeld. Die gute Nachricht vorweg: Wenn dein Kind 2, 3 oder 4 ist, kannst du gerne weiterklicken, dein Geld noch ein bisschen in der Haushaltskasse lassen und einen unserer vielen anderen genialen Artikel für Kleinkinder oder Babys lesen 😉
Weil: Vor dem 5. Lebensjahr macht Taschengeld echt und ehrlich keinen Sinn.
Aber für alle Moms mit Kindern ab 5 beantworten wir jetzt alle wichtigen Fragen rund ums Taschengeld.
PUNKT 1: Ab welchem Alter soll ich meinem Kind Taschengeld geben?
Wie so oft in der Mom-Welt scheiden sich da die Geister ein bisschen, aber wir finden:
Dein Kind braucht vor dem 5. Lebensjahr kein echtes Taschengeld. Warum? Weil Kinder erst irgendwann ab diesem Alter ein Gefühl für die Uhrzeit entwickeln und damit auch für Zahlen. Vorher macht es nicht wirklich Sinn deinen Geldbeutel um klappernde Münzen zu erleichtern. Aber ab dem 5. Lebensjahr – spätestens zur Grundschule – kann dein Minime besser kalkulieren und rechnen. Das funktioniert vermutlich besonders gut, wenn es das mit den klappernden Münzen aus seinem Taschengeld lernen kann. Taschengeld ist also gleichzeitig ein Spitzenmotivator Rechnen zu lernen. Das ist WIN WIN!
Ein Beispiel wie du das ganze Finanz-Ding angehen kannst: Du gehst mit deinem Kind einkaufen. Dann kannst du ihm zum Beispiel sagen: „schau mal für 1 Euro kannst du dir ein Brötchen kaufen. Die heißbeliebten Kekse kosten aber schon 2 Euro, das ist 1 Euro mehr als für das coole Brötchen. Du kannst jetzt ein schnelles Brötchen kaufen oder du sparst ein bisschen und kannst dir nächste Woche vielleicht schon die Kekse leisten. Es fehlt dir also noch 1 Euro für die Kekse.“

PUNKT 2: Taschengeld pro Woche oder pro Monat?
Erstmal gibt es ein Basic-Fact für dich: REGELMÄßIGKEIT! Egal wofür du dich letztlich entscheidest, wichtig ist vor allem, dass du deinem Kind Taschengeld immer am gleichen Wochentag und im gleichen Zeitabstand auszahlst. Das ist deswegen superwichtig für dein Kind, weil es dann auch noch lernen kann zu planen.
Je jünger dein Kind ist, desto kürzer ist die PLanungskompetenz. Heißt: Jüngere Kinder können mit monatlichen Zahlungen schlechter umgehen als ältere. Du kannst also einfach staffeln.
Tipp:
- Wenn dein Kind unter 10 ist, zahle ihm das Taschengeld wöchentlich aus – immer am gleichen Wochentag.
- Ab 10 Jahren kannst du deinem Kind das Taschengeld monatlich auszahlen. Kids können dann schon etwas weiter planen und grübeln. Sie lernen dann über den ganzen Monat zu planen.
Tipp:
Wenn dein Kind schon schreiben und lesen kann, kannst du ihm ein „Taschengeldbuch“ basteln. Da kann es seine Einnahmen und Ausgaben aufschreiben. Das klingt jetzt ein bisschen nach Bänkerfachwissen für Fortgeschrittene und vermutlich würde dein Kind dann eine bessere Finanzplanung als du betreiben 😉 Aber damit kannst du deinem Kind von Anfang an supergut beibringen, mit seinem Geld gut umzugehen und den Überblick zu behalten.
PUNKT 3: Taschengeld-Tabelle

Um wie viel Geld solltest du deinen Geldbeutel monatlich erleichtern?
Darauf haben wir zwei Antworten für dich: Erstens hängt das auch ein bisschen von deinem Kind und deinem Geldbeutel ab und zweitens gibt es da fachlich-sachliche Empfehlungen der Jugendämter. Wir haben dir die Tabelle einfach kurz aufbereitet.
Alter des Kindes | Taschengeld |
Unter 6 Jahre | 0,50 – 1 Euro pro Woche |
6 Jahre | 1 – 1,50 Euro pro Woche |
7 Jahre | 1,50 – 2 Euro pro Woche |
8 Jahre | 2 – 2,50 Euro pro Woche |
9 Jahre | 2,50 – 3 Euro pro Woche |
10 Jahre | 15,50 – 18 Euro pro Monat |
11 Jahre | 18,00 – 20,50 Euro pro Monat |
12 Jahre | 20,50 – 23,00 Euro pro Monat |
13 Jahre | 22,50 – 25 Euro pro Monat |
14 Jahre | 25,50 – 30,50 Euro pro Monat |
15 Jahre | 30,50 – 38,00 Euro pro Monat |
16 Jahre | 38,00 – 45,50 Euro pro Monat |
17 Jahre | 45,50 – 61 Euro pro Monat |
18+ Jahre | 61 – 76 Euro pro Monat |
Das sind nur Orientierungswerte und selbstverständlich kann es Gründe für Abweichungen geben. Letztendlich entscheidet jede Familie ausgehend von finanziellen Möglichkeiten selbst über die Höhe des Taschengeldes. Wichtig ist nur, dass du deinem Kind regelmäßig (wöchentlich oder monatlich) den gleichen Betrag zur Verfügung stellst. Denn wenn die Höhe des Taschengeldes von Auszahlungstermin zu Auszahlungstermin variiert, kann dein Kind schlecht planen und somit keine Strategie für den Umgang mit Geld entwickeln.
So, wir haben die Basics geklärt, kommen wir zu dem nächsten Problem, das sich beim Thema Taschengeld ergibt. Dein Kind hat jetzt eigenes Geld. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es sich damit alles selbst kaufen kann und dass es nur beim reinen popeligen Taschengeld bleiben muss. Du siehst also, dass direkt die nächste Fragenwelle auf dich zurollt:
- Was sollen sich die Kids denn überhaupt alles vom Taschengeld kaufen bzw. NICHT kaufen?
- Lohnt es sich on Top Geld für besondere Leistungen in der Schule oder als Belohnung fürs Rasenmähen oder Spülmaschinenausräumen fließen zu lassen?
- Gibt es noch mehr MUSTHAVE-Regeln für Taschengeld?
- Ab wann macht es Sinn auch noch ein Kinderkonto zu eröffnen?
4 glitzernde Tipps fürs Taschengeld

Fact 1: Lass dein Kind machen!
Auch wenn du vielleicht das eine oder andere mal laut „Tuuuus niiiicht“ brüllen willst, wenn dein Kind sein mühsam angespartes Taschengeld für irgendeinen Blödsinn raushauen will: Lass es! Wenn es sich nicht um grobgefährliche oder anderweitig eindeutig kinderuntaugliche Dinge handelt, dann lass dein Kind machen. Dafür ist das Taschengeld da. Denk immer daran, dass du dein Taschengeld damals auch für Lollis, Wendy-Magazine oder anderen Nonsens ausgegeben hast. Dein Mantra, das du dann ruhig vor dich hin murmeln darfst: Das Taschengeld gehört meinem Kind. Das Taschengeld gehört meinem Kind. Das Taschengeld gehört meinem Kind.
Gilt auch für folgende Situation: Dein Kind darf selbst entscheiden, ob es sein Geld nach der Auszahlung gleich verprasst oder das Geld lieber sparen will. Nur so kann es lernen mit dem Geld umzugehen.
Bedeutet das, dass mein Kind vom Taschengeld alles kaufen kann, was es möchte? — JAAAA! 🙂 Okay, bis auf zwei Ausnahmen:
- Wenn du merkst, dass dein Kind ständig massenweise Süßigkeiten kauft. Das ist auf Dauer ungesund und dann darfst du natürlich anfangen Regeln aufzustellen.
- Alltagskram oder notwendige Sachen musst du natürlich übernehmen. Wir meinen damit Lebensmittel, Schulsachen oder die Vereinsgebühr, das Musikinstrument oder andere Hobbies.
Fact 2: „Kinderarbeit“ – ja oder nein?
Wir haben auf die Frage nur eine Antwort: Nein! Wenn dein Kind im Haushalt hilft oder dich bei Rasenmähen und anderen Alltagssachen unterstützt, dann fällt das unter die Kategorie „Helfen“. In einer Familie hilft man sich und im Idealfall packt auch jeder mal an. Deswegen geben wir kein Extrageld, wenn die Kids im Haushalt mithelfen. Psychologen sagen sogar, dass das Extrageld die Motivation deines Kindes Neues dazu zulernen und zu helfen deutlich verkleinern kann. Sonst gibt’s ja auch Geld dafür, warum soll es dann „umsonst“ was machen. Und das Taschengeld generell an Hilfsarbeiten zu knüpfen, statt regelmäßig auszuzahlen, macht auch keinen Sinn. Haben wir ja eben schon kurz angetextet. Das macht es nicht besonders planbar für dein Kind.
Taschengeldentzug als Strafe zu benutzen ist keine besonders clevere Strategie. Das Ziel ist ja, dass dein Kind den Umgang mit Geld lernt. Wenn die Höhe des Taschengeldes aber von Auszahlungstermin zu Auszahlungstermin variiert, kann dein Kind schlecht planen und so natürlich keine echte Strategie für den Umgang mit Geld entwickeln. Same auch für Taschengeld als Belohnung. Macht auch keinen Sinn. Genau wie die immer wieder übliche „Nicht-Taschengeld“-Philosophie.

Wenn du deinem Kind einfach kein Taschengeld gibst, aber immer wieder Geld rausgibst, wenn es konkret nachfragt oder etwas haben will, dann lernt dein Kind weder Selbstständigkeit, noch Planung oder das Sparen. Die Botschaft, die dann bei deinem Kind ankommt: Ich muss nicht haushalten oder planen – ich muss einfach nur Mama fragen und dann fließt das Geld schon. Das mag noch irgendwie niedlich sein, wenn dein Kind 8 ist, aber wenn es 18 oder 28 ist, ist das nicht so putzig.
Fact 3: Kinderkonto – ab wann macht das Sinn?
Es gibt ungefähr so viele verschiedene Kinderkonten, wie es Cafesorten bei Starbucks gibt. Vom Girokonto übers Festgeldkonto, Tagesgeldkonto bis zum Sparkonto.
Sinnvoll ist die ganze Sache ohnehin erst für Kinder ab 12 oder älter. So ein Sparkonto ist einfach zu wenig konkret für dein Kind, wenn es noch kleiner ist. So ein Stück Papier sagte deinem Kind einfach noch nichts. Wenn dein Kind dann 12 oder 13 ist, kannst du über ein erstes Girokonto nachdenken. Keine Panik! Dein Kind kann nicht in die Miesen kommen damit – Kinderkonto sind immer Konten, die nicht ins Minus gehen können. Du gehst einfach zur Bank und eröffnest das Konto für dein Kind – dafür braucht es die beiden Unterschriften der Erziehungsberechtigten. Fertig. Du kannst mit deinem Kind ein echtes Happening daraus machen und es zur Kontoeröffnung mitnehmen, zusammen einen ersten Euro einzahlen und danach zur Feier des Tages ein Eis essen gehen.
Fact 4: Lesestoff!
Bücher sind MEGA für Kids. Die rocken IMMER! Egal welches Thema du gerade mit deinem Kind am Laufen hast, du kannst dir einfach passende Bücher dazu shoppen, lesen und nach und nach die Magie der Bücher wirken lassen. Egal ob es um Geschwisterfetzereien, Stress und Wutkompensierung oder Geldmanagement geht.
Deswegen haben wir einen supercoolen Lesetipp für dich. Das ist ein Buch für Kids, das sich mit dem Thema Geld auseinandersetzt. Der Hund „Money“ ist ein Finanzgenie und er kann sprechen. Er bringt dem Mädchen Kira bei, wie man mit Geld umgeht. Bodo Schäfer hat das Buch „Ein Hund namens MONEY“ geschrieben. Wenn dein Kind sein erstes Taschengeld bekommt, kannst du ihm die ersten Kapiteln im Buch vorlesen. Ab 11-12 Jahren kann dein Kind das Buch einfach selbst lesen.
Okay, jetzt sollte das Thema Taschengeld kein Thema mehr sein und die Cents oder Euros können entspannt zu deinem Kind fließen. Letztlich ist es sowieso nicht wirklich wichtig, ob du dich sklavisch an irgendwelche Vorgaben hältst. Hör einfach auf dein Bauchgefühl und entscheide individuell. Was für das eine Kind passt, ist für das andere nicht perfekt und umgekehrt.