Mindful Mom! Warum Achtsamkeit für Mütter richtig rockt

  • Petra 
Miri MeinFaible Achtsamkeit Mom

Fühlst du dich auch manchmal wie die verzweifelte kleine Schwester von Mary Poppins? Statt Regenschirm, Hut und einem fröhlichen Song auf den Lippen, hast du Schweiß auf der Stirn, vollbesabberte Blusen und eine von Kinderpfoten zerrupfte Frisur? Außerdem bist du ein bisschen wie das Kaninchen aus Alice im Wunderland und musst immer „Oh je! Oh je! Ich werde zu spät sein“ rufen? Moms geraten unfassbar schnell in ein Hamsterrad aus Zeitmangel, Stress und dem ewigen Gefühl nichts und niemandem gerecht zu werden – weder ihren Kindern, noch sich selbst. Deswegen werfen wir in diesem Artikel ein Zauberwort ins Mom-Universum und hoffen, dass es ganz viele Moms da draussen erreicht: Achtsamkeit! 

  • Wir beschreiben dir, was Achtsamkeit für dich als Mom tun und dir zu mehr Gelassenheit, Chill-Mode und einem entspannten Lächeln verhelfen kann.
  • Dafür haben wir uns eine fabelhafte und inspirierende Mom-Preneur geschnappt, die mit Achtsamkeits-Coachings mehr Glück und Zufriedenheit in das Leben ihrer Coachies bringt.
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Achtsamkeit für Mütter – Wie du mehr Lächeln in deinen Alltag bringen kannst

Viele Moms laufen mit Augenringen durchs Leben und sind müde oder manchmal sogar erschöpft. Sie sind frustriert, weil sie nichts mehr planen können, weil alles immer anders kommt und der eigene Lebensrhythmus zu 100% vom Kind bestimmt wird.

Kiddys sind zuckersüß, aber sie fordern auf eine Art und Weise, die mit nichts anderem vergleichbar ist. Die Zeit für sich selbst ist superknapp oder gefühlt gar nicht mehr vorhanden. Und genau da müssen Mütter ansetzen. Denn wenn wir uns nicht Auszeiten gönnen und ab und an um uns selbst kümmern, gehen wir irgendwann zwischen all den verschiedenen Rollen, Verpflichten und Terminen verloren. Wann stellen sich Mütter wirklich die Frage: Wie geht es mir? Mag ich mein Leben? Bin ich glücklich? Vermutlich gibt es auf all diese Fragen auch positive Antworten – scheinbar irgendwo tief unter Windelbergen und Breigläschen vergraben. Weil: Wir Moms HABEN DOCH KEINE ZEIT….glauben wir zumindest.

Das Verrückte ist aber – auch wenn keine Mum das glauben will – wir haben diese Zeit. Irgendwo zwischen all den Pflichten und der ganzen großen Verantwortung ist sie da. Wir müssen nur wieder lernen sie uns zu nehmen und die ganz kleinen Momente und Auszeiten wahrzunehmen. 

Jetzt kommt das Wort „Achtsamkeit“ ins Spiel. Das kann tatsächlich dein perfekter Helfer zu einem entspannteren Alltag und glücklicheren Mom-Sein werden. Mehr Achtsamkeit, bringt uns mehr Ruhe und Gelassenheit. Wenn du die Achtsamkeit für dich entdeckst, wird das dein Dauer-MOM-Moment für mehr Ommmmh, Glück und Zufriedenheit.

What??!? Wird die eine oder andere Mom vielleicht denken…wie soll ich zwischen all dem Kiddykram noch Zeit dafür finden? Genau das ist der Trick! Du brauchst gar nicht viel Zeit für dieses kleine bisschen mehr Ommmmh in deinem Mom-Leben. 

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Mehr Ruhe und Glück mit Achtsamkeit

Wir haben uns eine Mum geschnappt, die in ihrem Leben die Spotlights auf Achtsamkeit gerichtet hat und anderen Moms mit ihren Kursen dabei hilft gelassener durchs Leben zu gehen. Miri ist selbst eine Mom, Mom-Preneur, Achtsamkeit-Coach auf der Kursplattform „Patreon“, Bloggerin, Pferdemädchen und hat einen inspirierenden Instagram-Account über das kleine Glück, Hochsensibilität, Achtsamkeit und Entschleunigung im Alltag. 

Miri MeinFaible Achtsamkeit Mom

Du findest sie unter anderem auf meinfaible.de im Netz und unter dem Namen „MeinFaible“ auf Instagram. Ihre Kurse stellt sie auf der Plattform „Patreon“ zur Verfügung – was dahintersteckt und ihre Kursthemen kannst du dir HIER anschauen. 

Wir sprechen mit Miri über Achtsamkeit, was sie bedeutet, warum man dafür gar nicht viel Zeit braucht, wie wir sie im Alltag einbauen und leben können, wie wir Achtsamkeit auch schon mit den Kids üben können und wie sie gerade Müttern im stressigen Alltag weiterhelfen kann. 

Interview mit Miri von MeinFaible: Warum Achtsamkeit gerade für Mütter richtig rockt

Kiddyrocks: Wir reden in unserer Gesellschaft aktuell viel über Achtsamkeit oder Mindfulness – aber wie bei so vielen Begriffen füllt ihn jeder mit einem anderen Leben – wie definierst du Achtsamkeit generell für dich?

Miri: Für mich bedeutet Achtsamkeit vor allem ein wenig Leichtigkeit in meine aktuelle Situation zu locken. Ich musste mich erst von dem Bild lösen, dass Achtsamkeit immer wie eine Yogapose mit verklärtem Gesichtsausdruck aussieht. Achtsamkeit ist etwas sehr persönliches und für mich ist die Erkenntnis wichtig gewesen, dass ich äußerlich nichts brauche, um achtsam zu sein. Somit ist sie in jedem Moment möglich – man muss sich nur an sie erinnern!

Kiddyrocks: Das machst du mit deinen Posts – speziell auf Instagram – und deinen Kursen. Du erinnerst deine Leser immer wieder an das kleine Glück, ein Durchatmen und Achtsamkeit. Du triffst damit einen Nerv in unserer Gesellschaft – warum glaubst du – ist die Sehnsucht nach mehr Mindfulness so groß?

Miri: Wir leben in einer unglaublich schnellen Welt, in der es uns scheinbar an nichts mangeln muss und aufgrund der Vergleichsmöglichkeit durch die Sozialen Medien mangelt es uns eben doch subjektiv gesehen an allem. Nehmen wir mal Instagram als Beispiel: Dort teilt fast jeder nur das Schönste aus seinem Leben. Die Sorgen, das ganze „Drumherum“ eines jeden Alltags bleibt dabei meist unerwähnt. Auch wenn wir objektiv betrachtet wissen, dass der Momente eines schönen Online-Beitrags kein Dauerzustand ist, speichern wir unterbewusst ab, dass alle anderen ein sorgenfreies, stets selbstbestimmtes Leben führen.

Wir glauben Achtsamkeit würde sich in diesen perfekten Bildern finden, dabei ist eine Inszenierung von Perfektion in Wirklichkeit das Gegenteil von Achtsamkeit. Im „Hier und Jetzt“ zu sein klingt abgedroschen, dabei geht es tatsächlich nach wie vor darum: Nämlich genau das zu sehen und zu genießen, was gerade in diesem Moment passiert.

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Achtsamkeit für Mütter rockt

Kiddyrocks: Gibt es da Unterschiede in deiner Definition wenn es um Moms geht? Also: Was bedeutet Achtsamkeit speziell für Mütter? 

Miri: Ich glaube schon, dass die meisten Mamas (und auch Papas) Achtsamkeit noch mal neu für sich entdecken müssen, wenn sie plötzlich Tag und Nacht für ein Kind verantwortlich sind. Sich mentale Auszeiten zu nehmen kann nämlich deutlich schwieriger sein, wenn man sich nicht zurückziehen kann. Dabei sind Kinder Meister der Achtsamkeit und wir können einiges von ihnen lernen.

Achtsamkeit für Eltern sollte vor allem so geübt werden, dass man sich an sie erinnert, wenn es besonders stressig ist.

Es braucht nicht viel, um achtsam zu sein. Das Bild von Schneidersitz, geschlossenen Augen und der brennenden Kerze auf dem Boden ist im Familienalltag oft unmöglich umzusetzen. Bei einem emotionalen Overload braucht es kreative, kurze Pausen, die Tempo rausnehmen und uns einen kleinen, meist heimlichen Moment für uns Mamis bescheren. Wir müssen verstehen, dass Achtsamkeit ständig von alleine passiert, wenn wir unseren Fokus darauf legen, sie in den alltäglichsten Momenten zu entdecken: Wenn das Kind minutenlang Steine von links nach rechts sortiert. Oder den kleinen Käfer im Garten beobachtet.

Wenn wir stillen (oder die Flasche geben), und uns das Baby dabei unendlich tief und staunend in unsere müden, glücklichen Augen schaut. Wenn es in den Arm genommen werden möchte und Körperkontakt braucht, und wir eigentlich gerade was Wichtiges schaffen wollten: Genau das sind diese Momente, in denen wir kurz innehalten und anderes ausblenden dürfen. In Wirklichkeit ist alles andere nämlich dann gerade überhaupt nicht wichtig und beschwert uns nur unnötig.

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Kiddyrocks: Warum brauchen gerade wir Frauen und speziell wir Moms diesen besonderen Fokus auf Achtsamkeit?

Miri: Es ist ja nicht so, dass wir ausschließlich 24 Stunden am Tag nur unser Kind im Kopf haben – ganz im Gegenteil. Viele Mamas schmeißen nebenbei den Haushalt, planen und organisieren alles rund um’s Familienleben, müssen alle Termine auf der Kette haben und gehen nebenbei auch oft sogar noch arbeiten. Ständig klopft das Gefühl an, nicht genug zu sein (und zu leisten), weil all diese Aufgaben eben keine Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Eltern zu nehmen scheinen. Wir Mamas sind es gewohnt viele Dinge gleichzeitig zu machen und dabei bleibt eben meist die Achtsamkeit für den Moment auf der Strecke. Deshalb ist es ein großer Gewinn für uns, wenn wir kleine Achtsamkeits-Tricks auf Lager haben, die uns mal kurz die Pausetaste drücken lassen.

Kiddyrocks: Mom-sein heißt 24h im Service zu sein. Wir Moms machen „mal eben schnell“, holen „nur kurz“ und springen „flott“ irgendwohin. Wie schaffst du es konkret zwischen Kiddy und deinem restlichen Leben mehr Achtsamkeit und Entschleunigung unterzubringen?

Miri: Da muss ich grinsen – natürlich gelingt auch mir das nicht immer! Aber ich übe fleißig, besonders diese großen Stressmomente nicht als Bremse, sondern als Wink mit dem Zaunpfahl zu sehen. Denn meist haben genau diese Situationen das größte Achtsamkeitspotential. Und ich baue mir ganz bewusst Routinen ein, die mich durchatmen lassen: Ohne die schöne große Hunderunde am Morgen würde ich sicher viel öfter mal am Rad drehen als Mama. Tiere sind die pure Seelenstreichler und auch mit Kind im Kinderwagen oder an der Hand lässt sich der Tag mit Tieren im Wald oder auf dem Feld achtsam begrüßen.

Kiddyrocks: Was kann mehr Achtsamkeit für uns Moms und unsere Kids bewirken? 

Miri: Kinder sind ja eigentlich ständig achtsam. Sobald sie eine Sache wirklich spannend oder schön finden, tauchen sie ein in diesen Moment. Dann ist nur dieser Moment wichtig. Für mich als Mama bedeutet mehr Achtsamkeit vor allem, dass ich flexibler mit unverhofften Planänderungen umgehen kann und mich selbst nicht so sehr stressen lasse.

Ich merke schon jetzt, dass ich durch das Mamasein in anderen Lebensbereichen einen größeren Blick für das kleine Glück entwickelt habe, und es mir leichter fällt, meine Auszeiten als solche auch wahrzunehmen. Früher hab ich das für so selbstverständlich gehalten, mir jederzeit eine Pause gönnen zu können. Heute (mit Kleinkind) ist schon eine Autofahrt ganz alleine nur mit mir selbst manchmal ein kleiner Kurzurlaub. 😉

Wenn mir der äußere Stress mal so richtig im Nacken sitzt, und ich mich nicht zurückziehen kann, atme ich durch und versuche mich noch mal neu umzuschauen und wahrzunehmen, was gerade ist. Das beruhigt mich und überträgt sich natürlich auch auf das Kind, wenn ich nach einem Perspektivenwechsel durch Achtsamkeit dann einen kleinen Neustart wagen kann und die anderen Dinge der To-Do Liste einfach für den Moment nicht wichtig sind.

Achtsamkeit – 5 praktische Tipps für mehr Ommmh im Alltag

Kiddyrocks: Wie hast du dieses Thema für dich entdeckt? Ich nehme mal stark an, dass Achtsamkeit nicht schon seit Jahren eine Rolle für dich spielt?

Miri: Ich bin heilfroh, dass ich mich schon vor dem Mamasein mit Achtsamkeit beschäftigt habe und auf dem Weg schon herausgefunden habe, was mir gut tut. Entdeckt habe ich die Achtsamkeit rückblickend durch psychischen Stress im Studium und meine Stute Faible, die mir dabei auf ihre Weise sehr geholfen hat. Wenn ich mit ihr zusammen war, hatte ich wenig Möglichkeit mich auf andere Dinge außer uns beide zu konzentrieren. Das war alles andere als leicht, aber ich weiß heute, dass das genau richtig für mich war. Auf diese Weise musste ich nach Achtsamkeit und Entschleunigung suchen, sonst hätte ich niemals mit diesem Pferd zusammengefunden. 

Kiddyrocks: Ich weiß – es klingt absurd im Zusammenhang mit Achtsamkeit – aber kannst du uns deine 5 schnellsten oder einfachsten Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag geben? 

Miri:

  1. Durchatmen. Klingt zu einfach, ist aber wirklich wirksam. Kurz zu spüren, wie die Luft tief in den Bauch wandert und wieder ausgeatmet wird, bringt einen zurück zu sich und gibt wertvolle Sekunden, um aus der Situation auszusteigen und einen etwas objektiveren Blick auf die Dinge zu werfen.
  2. Spazieren gehen. Das lässt die Gedanken fließen, entspannt auch den Körper und man kann sich treiben lassen. 
  3. Beobachten. Wertfrei sehen, was gerade ist. Das bringt einen Perspektivenwechsel und auch das Gefühl, dass sich nicht alles im Leben nur um uns selbst dreht. Und das tut gut! Kinder sind da die besten Coaches.
  4. Raum wechseln, wenn’s brenzlich wird. Ob in einem Konflikt, oder weil einfach gerade alles zu viel wird. Ein anderer Blick bringt eben einen anderen Blick auf das, was uns gerade noch eingeengt hat – wirklich wahr! Wer will kann übrigens auch zwischendurch mal in den Handstand gehen, auch das ist kein Scherz. Das pumpt einmal kurz viel Blut in den Kopf, eröffnet uns eine andere Perspektive (im wahrsten Sinne des Wortes) und macht nebenbei noch riesig Spaß zu üben, weil man jeden Tag besser wird.
  5. Annehmen, dass man manche Dinge nicht ändern kann. Üben kann man das am besten an roten Ampeln. Die sind meine heimlichen Helfer in Sachen Achtsamkeit. Aufregen zwecklos, auch wenn man spät dran ist. Der große Stress, den wir uns machen, verändert eigentlich nichts zum Guten. Genau genommen verändert er gar nichts, außer unserer Stimmung. Warum also aufregen, wenn man auch gelassen bleiben könnte?

Achtsamkeitskurse – so kannst du das kleine und große Glück finden

Kiddyrocks: Die Achtsamkeit ist eines deiner Kursprojekte – unter anderem bei Patreon (= eine Plattform, auf der Follower mit einem monatlichen Spendenbeitrag ein Abo auf deine Kurse abschliessen und Inhalte von dir bekommen) – was genau steckt dahinter? 

Miri: Meine Kursthemen umfassen Hochsensibilität, Achtsamkeit und auch Selbstfindung und die Suche nach dem persönlichen Glück im Alltag. Derzeit beschäftigen wir uns in einer Zukunftswerkstatt bei Patreon mit persönlichen Routinen, die uns zufriedener werden lassen, und dem Weg nach mehr Selbstbestimmtheit in unserem Leben. In Wahrheit fließt das Achtsamkeitsthema aber in jeden Bereich meiner Coachings und Kurse.

Wenn wir achtsamer sind für unsere Entscheidungen, unseren Körper, unsere Umgebung, unser Handeln, unsere Talente usw. dann nehmen wir unser Glück in die Hand. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Unzufriedenheit eigentlich immer aus dem Gefühl entsteht passiv mitlaufen zu müssen. Wenn wir den Spieß umdrehen und mitbestimmen (und dabei hilft Achtsamkeit ganz gewaltig), dann verwandeln wir diese Passivität in aktives Bewusstsein für alle Bereiche unseres Lebens. Das verändert ganz viel!

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Das kleine Glück im Mom-Sein finden

Kiddyrocks: Ein anderes Herzensthema ist „das kleine Glück“ – ist das eng verbunden mit dem Thema „Achtsamkeit, nehme ich an? 

Miri: Absolut! Für mich ist das kleine Glück sozusagen das Ergebnis von Achtsamkeit. Immer, wenn ich es entdecke und es mir bewusst mache, hatte ich zuvor einen achtsamen Moment. Das Glück zu sehen ist sozusagen der Beweis dafür, dass wir fleißig achtsam waren. Eine schöne Belohnung, nicht wahr?

Kiddyrocks: Was macht das „kleine Glück“ aus und wie können wir Moms das in unserem Hamsterrad besser finden….Hast du ein paar Tipps oder Gedanken für uns?

Miri: Der beste Tipp ist eigentlich, das kleine Glück zu finden, statt zu suchen. Wenn wir davon ausgehen, dass es bereits da ist und nur von uns gefunden werden möchte, nimmt uns das die Sorge, dass wir vielleicht gar kein Glück haben könnten. In Wirklichkeit ist es nämlich überall zu finden. Mir hilft dabei oft, die in die Sichtweise meines Sohnes einzutauchen. Einfach mal beobachten, über was er sich so freuen kann und schwupps – da ist es schon, das kleine Glück.

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Was uns die Tiere über Achtsamkeit lehren können

Kiddyrocks: Du bist nicht nur eine selbstständige Mom mit deinen eigenen Kursen, sondern auch Pferdemädchen: Inwiefern beeinflusst dich der Umgang mit deinem Pferd als Mom?

Miri: Ich hatte anfangs den Traum das alles immer easy peasy kombinieren zu können. Kind spielt im Sand und ich reite drumherum, oder so ähnlich. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich diese besondere Zeit mit dem Pferd nicht teilen möchte und mich diese andere Vorstellung unglaublich stresst. Mein Kleiner ist auch nicht so der Pferdetyp und bislang nicht begeisterter von Pferden, als von Kühen oder anderen Tieren. Das finde ich aber nicht schlimm, es war schon immer „meine persönliche Auszeit“ und außer mir hat auch niemand in der Familie das Pferdegen geerbt. Deshalb sehe ich es deutlich weniger als zuvor, dafür aber eigentlich immer allein und mit der Achtsamkeit, die ich mir für diese Zeit wünsche. Zum Glück habe ich Menschen an meiner Seite, die ebenfalls gerne Zeit mit meinem Pferd verbringen und mir die Sorge nehmen, es in meiner Abwesenheit nicht gut versorgt zu wissen.

Kiddyrocks: Was hat dein Pferd dich über Achtsamkeit gelehrt?

Miri: Pferde zeigen besonders gut, dass weder gestern noch morgen wirklich wichtig sind. Als Fluchttiere sind sie ständig im Moment und schweifen selten zu Themen ab, die gerade nicht von Belang sind. Dieser Fokus auf den Moment tut uns Pferdemenschen richtig gut. Außerdem gibt es nichts schöneres, als abends im Dunkeln noch am Heu zu stehen und dieses zufriedene Kauen der Pferde zu hören. Ich glaube da stimmt mir jeder Pferdemensch zu, das ist einfach himmlisch und erdend zugleich.

Kiddyrocks: Nicht jede Mom hat ein Pferd – kannst du uns ein paar Gedanken mitgeben, die auch Nicht-Pferdemoms sich mitnehmen können?

Miri: Für mich bedeutet das Pferd vor allem, dass ich mir Zeit für mich selbst nehme. Das ist so wichtig für mich. Jede Mama darf sich selbst so wichtig nehmen. Für uns als Familie ist meine Auszeit auch ein Teil, den ich zum Familienfrieden beitrage. Ich laufe nicht rund, wenn ich mich selbst aus den Augen verliere und regelmäßig etwas tue, was mich im Herzen berührt und mir das Gefühl gibt, dass ich nicht nur für mein Kind, meinen Mann und die To-Do Listen lebe, sondern auch für mich selbst. 

Diese intensive Mamazeit ist auch eine Zeit der Entbehrungen und Kompromisse, aber sie steckt auch ganz besonders voller kleiner Wunder und Glück, wenn wir unsere Augen dafür öffnen! Wenn mir das nicht mehr gelingt, ist es wieder Zeit für eine Auszeit. Damit ich wieder Kraft und Achtsamkeit finde für den Alltag als Mama und Selbstständige. 

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Achtsamkeit für Kids

Kiddyrocks: Du hast einen kleinen Sohn. Welche Rolle spielt die Achtsamkeit in eurem Alltag? Übst du Achtsamkeit auch schon mit deinem Sohn und wenn ja wie?

Miri: Wir konzentrieren uns abends beim Einschlafen oder in emotional aufregenden Momenten auf unsere Atmung. Tief einatmen und wieder ausatmen – das können schon die Kleinsten üben. Außerdem beobachten wir gerne die Vögel im Futterhaus (visuelle Achtsamkeit) und ich stelle ihm Fragen, die sein achtsames Körpergefühl stärken. Anstatt „Bist du satt?“ kann man zum Beispiel fragen: „Spür mal in deinen Bauch hinein. Ist der schon voll? Oder möchtest du noch ein bisschen mehr essen, damit er sich gut anfühlt?“ 

Unsere Schnelllebigkeit übertragen wir so schnell auch auf die Kleinen, dabei steckt in den alltäglichsten Handlungen eigentlich das kleine ABC der Achtsamkeit: In Ruhe zusammen essen (nicht mal eben nebenbei), sich aufmerksam zuhören, viel in Bewegung sein und genug gesunden Schlaf finden. Auch das Spielen gehört zu den Dingen, die wir mal besonders achtsam konnten und irgendwann verlernt haben: Kinder zeigen uns, wie wir uns das zurückerobern können. Spielen tut gut!

Kiddyrocks: Ich stelle mir vor, dass du superentspannt und megaachtsam durch deinen Tag mit deinem Kind schwebst… bin erstmal neidisch 😉 aber ich nehme dann doch stark an, dass du in der Realität auch manchmal Momente hast in denen du am liebsten in ein Kissen beissen oder laut brüllen würdest – welche sind das und wie gehst du damit um? 

Miri: Ich hoffe den Eindruck habe ich schon in meinen vorherigen Antworten widerlegt, haha! Tatsächlich fühle ich mich nicht ständig achtsam und über den Dingen schwebend. Auch habe ich durch meine Hochsensibilität ein ständiges Overload-Risiko im Rucksack, weil ich sehr geräusch- und generell reizempfindlich bin. Aber ich versuche auf Warnsignale meines Körpers zu achten und gehe tatsächlich auch manchen Situationen bewusst aus dem Weg, um mein inneres Ommmmh, wie ihr es genannt habt, nicht in Gefahr zu bringen. Wer sagt denn, dass wir es uns nicht auch einfach machen dürfen? 

In völligen K.O. Momenten frage ich zum Beispiel mittlerweile nach Hilfe, stelle mein Bedürfnis nach einer kurzen Pause (zum Beispiel durch eine kleine Hunderunde) auch mal nach vorne und sage auch Termine ab, die mir zu viel sind. Ich glaube nach außen hin wirkt mein Leben ziemlich unspektakulär, aber ich verbringe im Sommer den Tag am liebsten im Garten und erfreue mich wirklich an den kleinsten Dingen. Die ersten Schneeflocken im Winter, ein brennender Kamin, wenn im Frühjahr die Krokusse aus der Erde schießen oder nach Regentagen zum ersten Mal wieder die Sonne scheint. All das sind Momente, die ich intensiv und besonders achtsam wahrnehme und die mich deshalb glücklich machen. Wenn ich weiß, wo ich mein Glück finde, habe ich bei Verlust meiner Achtsamkeit eben auch die Möglichkeit wieder nach diesem Glück zu suchen.

Außerdem habe ich mittlerweile verstanden, dass das Leben aus ziemlich vielen Höhen und Tiefen besteht und diese Wellen ganz normal sind. Das nimmt mir auch den Druck und lässt mich die Dinge ein wenig gelassener sehen, auch wenn zuhause mal wieder der Baum brennt. 😉 Alles geht vorbei.

Kiddyrocks: Zum Schluss – Achtsamkeit rockt! Richtig? Nochmal in 3 Sätzen: Warum ist Achtsamkeit das genialste „Tool“ ever für mehr Chillout im Leben und mit den Kids?

Miri: Achtsamkeit lässt uns die Schönheit des Moments erkennen. Sie bringt uns wieder runter, wenn’s zu viel ist, und sie gibt uns die Macht über Situationen zurück, in denen wir das Gefühl haben, wir wären ihnen ausgeliefert. Achtsamkeit entschleunigt, erleichtert und macht im besten Fall sogar dazu noch richtig glücklich!

Kiddyrocks: Allerliebsten Dank für das wunderschöne Gespräch und ein achtsames Ommmmmmh für deine Antworten. 

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